Nordseekrabben-Spitzkohl-Omelett
4. Dezember 2018 | Hauptgerichte
Das Krabben-Spitzkohl-Omelett koche ich nach einem Rezept aus dem Kulinarik-Magazin „Effilee“. Dort schreibt Stevan Paul die Rubrik „Schneller Teller“ – schnell ist die Zubereitung in diesem Fall allerdings nur, wenn man gepulte (wie wir Norddeutschen sagen), also geschälte Krabben verwendet. Wenn man – wie ich – an der Nordseeküste groß geworden ist, pult (!) man natürlich selber…
Ich liebe es, mit der ganzen Familie um den Tisch zu sitzen und die kleinen Krabben aus ihren Schalen zu befreien. Das hat etwas Meditatives… Früher als Kind gehörte das einfach dazu. Niemand wäre auf die Idee gekommen, gepulte Krabben zu kaufen. Man fuhr in den Hafen und kaufte Krabben direkt vom Kutter. Zu Hause kam dann Zeitungspapier auf den Tisch und los ging’s. Wer am Ende den größten Haufen Schalen vor sich auf dem Zeitungspapier hatte, war der Held… (oder hatte am wenigsten genascht…)
Für diejenigen, die es noch nie gemacht haben: Man nimmt die Krabbe und dreht mit Daumen und Zeigefinger die beiden Enden gegeneinander, bis die Schale an einem der „Gelenke“ durchtrennt ist. Dann zieht man den Schwanzteil vorsichtig ab, danach den Kopfteil. Ganz einfach.
Aus einem Kilogramm Krabben bekommt man übrigens etwa 300g bis 350 g Krabbenfleisch. Allein ist man gut und gern eineinhalb bis zwei Stunden mit einem Kilo beschäftigt. Aber das lohnt sich auf jeden Fall, zumal das Krabbenfleisch, das man beispielsweise im Supermarkt kauft, verrückterweise zum Schälen bis nach Marokko gefahren wird. Aber das geht auch anders.
Alwin Kocken gilt als der Erfinder der Krabbenschälmaschine. In seinem Krabbenhandel in Nordholz-Spieka (zwischen Cuxhaven und Bremerhaven) werden die Krabben direkt vor Ort mit dieser Maschine gepult. Wenn man also keine Lust auf das Krabben-Pulen hat, sollte man unbedingt darauf achten, wo die Krabben geschält werden.
Am bekanntesten ist die Nordseekrabbe wohl als Kapitäns-Frühstück geworden. Hier werden die Krabben auf eine gebutterte Scheibe Schwarzbrot gegeben und zusammen mit Rührei, krossem Speck und viel frischem Schnittlauch serviert. Das Krabben-Spitzkohl-Omelett ist eine raffinierte Variante und bekommt durch Kardamom und Fenchelsaat einen neuen Kick.
Krabben-Spitzkohl-Omelett
(4 Portionen)
Hinterlass mir eine Nachricht
Cicchetti in Venedig
Zunächst dachte ich ja ehrlich gesagt, was die Venezianer bloß mit ihren „belegten Broten“, diesen Crostini, also Canapées, hätten. Heute weiß ich: Man muss sich darauf einlassen und Cicchetti wie die Tapas in Spanien bei einem Gang durch mehrere Weinstuben Venedigs genießen. Dann kommt man sehr schnell dahinter, was den besonderen Charme dieser herzhaften Kleinigkeiten ausmacht.
WeiterlesenShow-Cooking – ganz ohne Tränen!
„In der Showküche der Frankfurter Buchmesse roch es gleichzeitig nach Knoblauch und Vanille. Den Menschen auf den vollbesetzten Plätzen vor der Kochtheke lief das Wasser im Munde zusammen.“ So beginnt der Artikel in der Dezember Ausgabe des Naturkostmagazins „Schrot & Korn“ über meinen Auftritt bei der Gourmet Gallery auf der Frankfurter Buchmesse. Das Heft erscheint am 28. November, es liegt kostenlos in allen Biomärkten aus. Und das alles ganz ohne Tränen.
WeiterlesenGin & Calamansi von den Philippinen
Eine kleine Flasche Gin, mitgebracht von einer sehr, sehr lieben Mitarbeiterin an Bord setzte diese Geschichte in Gang: Die zierliche philippinische Frau überreichte meinem liebsten Kapitän zum Abschied eine kleine Flasche philippinischen Gin. „Den trinken wir auf den Philippinen mit Calamansi-Früchten, nie mit Zitrone, Captain!“, sagte sie lächelnd.
Weiterlesen