Am Küchentisch mit Dirk Seiger
3. April 2018 | Restaurants & Hotels
Der Kapitän hatte Geburtstag und lud seine Liebsten an einen ganz besonderen Ort ein. In die Küche des Sternekochs Dirk Seiger im Gourmet Restaurant „Buddenbrooks“ in Travemünde an der Ostsee. Und es stimmt: die schönsten Partys finden immer in der Küche statt!
Jeder, der meinen Blog verfolgt, dürfte es schon bemerkt haben. Wir gehen gern Essen, sehr gern. Und das auf ganz unterschiedliche Arten. Vom kleinen Imbiss an einem Marktstand über Streetfood bis hin zu gehobener Gastronomie. An einem besonderen Geburtstag darf es aber auch schon einmal ein ganz besonderes Restaurant sein. Und das ist das Buddenbrooks in Travemünde definitiv!
Der Küchenchef Dirk Seiger geht offenbar gern auch ungewöhnliche Wege. So öffnet er seinen Gästen seit einiger Zeit sein Reich und bietet einen Tisch mitten in der Küche an. Seigers Küchentisch. Das fanden wir spannend. Den Blick hinter die Kulissen kennen wir zwar von den Kreuzfahrtschiffen, aber mitten im Geschehen zu sitzen und zu beobachten, wie das eigene Essen auf den Teller kommt, das schien uns eine verlockende Aussicht zu sein.
Von der charmanten Restaurantleiterin Ines Effenberger wurden wir in die Pâtisserie geführt, wo uns ein riesiger, elegant-opulent eingedeckter Tisch erwartete. Die Küchenbrigade begrüßte uns zurückhaltend-neugierig. „Was sind das wohl für Leute, die statt im eleganten Restaurant lieber zwischen Spülküche und Pass sitzen“, schienen sie zu denken.
Der Abend beginnt mit Aperitif und Amuse bouche sowie einem weiteren „Gruß aus der Küche“ – sozusagen von hüben nach drüben. Die Atmosphäre in der Küche ist erstaunlich entspannt und ruhig. Kein lautes Wort, das Team um Dirk Seiger arbeitet präzise und hoch konzentriert. Man sieht, da sitzt jeder Handgriff, eine erprobte Choreographie. Jeder Teller wird inszeniert, nichts bleibt dem Zufall überlassen. Schönes Geschirr bildet die Bühne für jeden einzelnen Gang. Ein kleines Kunstwerk nach dem anderen erreicht unseren Tisch, der nur drei oder vier Meter vom Herd entfernt steht.
Getauchte Jakobsmuschel, Atlantik Hummer, Norwegischer Fjordlachs, Roastbeef und geschmorte Backe vom Holsteiner Rind – erlesene Zutaten, deren Herkunft, Zubereitung und Besonderheiten der sympathische Küchenchef gern zwischendurch am Tisch erläutert. Sein Credo ist: „Weniger ist mehr, aber das Wenige muss perfekt sein.“ So war es.
Restaurantleiterin Ines Effenberger versteht es, einen leger-entspannten, aber dennoch perfekten Service zu leisten. Die Weinbegleitung ist hervorragend zusammengestellt. Absolut begeistert hat uns der 2014er Cuvée Victor vom Weingut Diel – ein perfektes Pairing zum Hummer „Marrakesch“! Ein Hochgenuss!
Auch die alkoholfreie Getränkebegleitung ist erwähnenswert. Mit Cuvées aus der Manufaktur Geiger und eigenen Saft-Kreationen, wie „Konstantinopler Apfelquitte“ oder „Buddenbrooks Tropical“ sind auch die U18er glücklich. Diese Getränke werden dem Menü eben sehr viel mehr gerecht als Cola, Saftschorle & Co. und sind absolut empfehlenswert.
Ein Moelleux (ein warmes Küchlein mit flüssigem Kern) von der Passionsfrucht mit Kokosnuss, Ananas und geeistem Skyr Joghurt ist der krönende Abschluss des Abends. Ein überaus klangvoller Name für einen phänomenalen, süßen Höhepunkt unseres Menüs am Küchentisch. Bei den Petit fours, die nicht minder phantastisch aussahen, musste ich dann leider passen. Den Kapitän hat’s gefreut.
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