Frankfurter Buchmesse: Captain’s Dinner kocht auf der Bühne der Gourmet Gallery!
1. November 2017 | unterwegs
Im Rahmen der Kampagne „Zu gut für die Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung hatte das Naturkost Magazin „Schrot & Korn“ in seiner September Ausgabe zu einem Wettbewerb aufgerufen: Es ging um die Verwertung von altem oder altbackenem Brot. Die Einsender der beiden besten Rezepte wurden zur diesjährigen Buchmesse nach Frankfurt eingeladen, um ihr Rezept in der Showküche der Gourmet Gallery zusammen mit Bio-Spitzenkoch Christian Kolb vor Publikum zu kochen. Mit meinem Rezept für eine Zwiebel-Brotsuppe war ich dabei!
Respekt vor Lebensmitteln sollte selbstverständlich sein. Ist es aber nicht. Leider. Zum Jahreswechsel 2013/2014 hat meine damals elfjährige Tochter über ein Jahr lang Buch geführt. Sie hatte in der Zeitung von den immensen Mengen von Lebensmitteln, die in deutschen Haushalten weggeworfen werden, gelesen. Und sie war streng. Sehr streng. Sie hat alles, wirklich alles, was an Lebensmitteln nicht mehr verwendet werden konnte, aufgeschrieben, selbst ein zu Boden gefallenes Ei. Wir lagen weit, weit, weit unter dem Bundesdurchschnitt aus dem genannten Artikel. Trotzdem hatte diese „Buchführung“ einen unheimlichen erzieherischen Wert: Keine Spontankäufe, kein „Ach, das nehm‘ ich mal mit“ – es lief von Woche zu Woche immer geplanter ab. Respekt vor Lebensmitteln ist auch eine Sache der Disziplin.
Statistisch gesehen werden in deutschen Privathaushalten pro Kopf und Jahr unglaubliche 82 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Es heißt, dass jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, in die Tonne wandert. Jeder von uns gibt umgerechnet also etwa 235 Euro im Jahr für Lebensmittel aus, die später weggeworfen werde. Pro Kopf, wohlgemerkt. Übrigens, auf www.zugutfuerdietonne.de gibt es viele interessante Tipps rund um dieses Thema.
Zurück auf die Kochbühne bei der Buchmesse: Brot war mir – auch schon vor der Dokumentation unserer Tochter – heilig. Wie viel Arbeit liegt darin, welch gute Zutaten. Bei uns kam noch nie Brot in den Abfall. Jeder „Knust“, wie wir Norddeutschen sagen, jede Scheibe, die schlecht zu werden droht, schneide ich in Würfel, lasse sie trocknen und verwende sie für Knödel. Wir lieben Knödel: Semmelknödel, Speckknödel, Rote-Bete-Knödel, Serviettenknödel, Käseknödel, Brennnesselknödel, Kaspressknödel, Spinatknödel, Leberknödel – das ist einfach eine großartige Resteverwertung. Man sieht, es mangelte nicht an Rezepten für diesen Wettbewerb. Eingereicht habe ich am Ende dann aber doch ein Rezept für eine schöne, wärmende Zwiebel-Brotsuppe, genau das richtige für den Herbst.
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Moin Bettina (darf ich?),
heute war mein erster Tag bei den Schiffsmechaniker-Prüfungen im AFZ Rostock und man traf sich in illustrer Runde zum Austausch der Neuigkeiten aus dem maritimen Umfeld. Deshalb bin ich hier im Blog und werde mal schauen, was es so Leckeres zum Genießen gibt. Vielleicht kann auch ich mal was beitragen, z.B. Shrimps à la Soerensen oder Cocktailsauce à la Hardy (meine).
Capt. Feirer ist gerade im NEPTUN und wir dinierten zum Frühstück im Dünenrestaurant vor Ort. Soll Sie und Gatten grüßen. Man kennt sich von der BALZAC. Herzliche Grüße und weiter so….“Hardy“ Kellner
Lieber Hardy,
schön von Ihnen zu hören! Ich freue mich, dass Ihnen mein Blog gefällt und er offenbar auch im maritimen Umfeld seine Kreise zieht. An neuen Rezepten, die sich in der Praxis bewährt haben, bin ich immer interessiert. Unter
ko*****@ca*************.blog
können Sie mich erreichen. Nur zu!
Beste Grüße auch zurück an Capt. Feirer.
Herzliche Grüße
Ihre
Bettina Wiebe