Eifelsteig im Regen (Etappen 8 - 15)
3. August 2023 | Reisen A bis Z
Der Eifelsteig führt von Aachen nach Trier, gut 300 Kilometer durch Hochmoore, Wälder, offene Landschaften mit Wacholder und Magerrasen, vorbei an Maren und unzähligen Flüssen und Bächen. Für Weitwander-Fans ist dieser Steig ein Erlebnis, selbst wenn das Wetter nicht mitspielt.
[Dieser Beitrag enthält Werbung: Zum einen für den Eifelsteig, zum anderen für das ein oder andere Restaurant und Hotel. ACHTUNG: Der Eifelsteig kann süchtig machen. Sogar im Regen. Zu Risiken und Nebenwirkungen einer Weitwanderung kannst Du mich gern jederzeit kontaktieren.]
Beim Weitwandern stellt sich ein absolutes Glücksgefühl ein: Du bist den ganzen Tag in der Natur, und die langsame Fortbewegung – in der für den menschlichen Körper natürlichsten Art und Weise – von A nach B ist der Tagesinhalt. Du öffnest den Blick für die kleinen Wunder am Wegesrand. Beides ist absolut seelenschmeichelnd.
Und manchmal ist es das vermeintlich Hässliche, das Unspektakuläre, der Reiz an Orten zu sein, an denen man noch nie war und ganz sicher auch nicht noch einmal hin will, was die wirkliche Erholung beim Gehen ausmacht.
Am Eifelsteig sind wir mit allen Zuwegungen zu unseren Hotels bzw. Restaurants auf insgesamt knapp 400 Kilometer gekommen. Und wir haben jeden Schritt genossen – mal mehr, mal weniger – mal triefend nass, mal weniger nass.
Die ersten sieben Etappen findest Du hier.
Etappe 8: Niederehe – Hillesheim (12 Kilometer)
Nach den 35 Kilometern von Etappe sieben legen wir heute mit nur zwölf Kilometern einen Ruhetag ein. Wir passieren die wunderschöne Burg Kerpen, die zuerst im Jahre 1136 Erwähnung fand. Die Höhenburg auf drei Terrassen wurde über Jahrhunderte von Eifeler Adelsgeschlechtern bewohnt, bevor der Eifelmaler Fritz von Wille und später der Schriftsteller Alfred Andersch, die Burg bewohnten. Nach wechselhafter Geschichte – auch als Schullandheim und Flüchtlingsunterkunft – befindet sich die Burg heute in Privatbesitz und wird zurzeit aufwändig restauriert und zu einem Wohnsitz umgewandelt.
Hillesheim bezeichnet sich selbst als Krimi-Hauptstadt. Es ist ein lebendiger Ort, es gibt verschiedene Restaurants, Hotels und Geschäfte (u. a. ein sehr gut sortiertes Outdoor-Bekleidungsgeschäft, falls unterwegs mal etwas fehlt…), eine geologische Sammlung – und eben ein Kriminalhaus und ein Krimi-Hotel.
Hier sind Krimi-Liebhaber an der richtigen Adresse: Im Kriminalhaus findet sich neben dem Café Sherlock auf über 500 Quadratmetern eine Buchhandlung mit Krimi-Kabinett, ein Krimi-Antiquariat, ein Krimi-Verlag und das Deutsche Krimiarchiv mit über 30.000 Bänden.
Unser Klosterhotel wirbt zwar mit vier Sternen und einem Wellness Bereich, letzterer ist aber noch nicht fertiggestellt und die Sterne spiegeln sich im Service leider überhaupt nicht wieder. So verbringen wir den Abend lieber im Krimihotel, wo die Atmosphäre lebendig und gemütlich und das Essen gut ist.
Etappe 9: Hillesheim – Gerolstein (29 Kilometer)
Zunächst geht es hinab zur Kyll, später auf die Anhöhen bis zum Rother Kopf. Der Weg ist begleitet von Höhlen: Die Drachenhöhle, die Mühlsteinhöhle, später die Buchenlochhöhle. Die Rother Eishöhlen sind durch den Abbau von Mühlsteinen entstanden. Früher führte eine der Höhlen im Sommer Eis, daher der Name. Mancherorts kann man noch Mühlsteine sehen, die zwar aus dem Gestein gehauen, aber nicht endgültig abgelöst wurden.
Unsere Rast legen wir in einer Schutzhütte hoch über Gerolstein ein. Es ist kalt. Es ist windig. Es beginnt zu regnen. Dann setzt Starkregen ein. Der Blick für die Umgebung verschließt sich ein wenig.
Vorfreudig sind wir auf unsere heutige Übernachtung in der Jugendherberge von Gerolstein, in der wir völlig durchnässt eintreffen. Seit meiner letzten Jugendherbergs-Übernachtung sind sicherlich mehr als 40 Jahre vergangen. Ich bin gespannt. Wir werden außerordentlich freundlich begrüßt. Freundlicher als in dem einen oder anderen Hotel. Das Zimmer ist genauso möbliert, wie ich es in Erinnerung hatte. Zweckmäßig-schmucklos. Stockbetten. Die Dusche ist heiß, Bad und Zimmer sind sauber, was will man mehr. Es ist lustig, hier zu sein: all die aufgeregten Kinder und Jugendlichen, das Gewimmel und Durcheinander.
Zum Abendessen gehen wir noch einmal hinunter in den Ort und kehren bei Mamma Maria ein, deren Speisekarte uns amüsiert, da sie – wie dort zu lesen ist – Spaghetti Carbonara (auf Wunsch) auch auf echt italienische Art zubereiten kann.
Im Jugendherbergs-Bistro lassen wir den Tag Revue passieren und den Abend bei einem guten, dabei sehr preisgünstigen Glas Chardonnay von der Ahr ausklingen – in einem herrlichen Gewusel aus Schülern auf der Suche nach dem Waschraum und Lehrern auf der Suche nach Ruhe und Feierabend.
Etappe 10: Gerolstein – Daun (25 Kilometer)
Morgens um 0700 Uhr werden wir mit „Guten Morgen, guten Morgen – guten Morgen Sonnenschein“ von Nana Mouskouri geweckt – offenbar der Weckruf der Klasse 4b von Frau Schäfer. Ist das nicht charmant?
„Im Frühtau“ brechen wir auf. Nebel und Dunst liegt über dem Wald, über der Büschkapelle und dem Davidskreuz. Die Büschkapelle hatte Karl Ferdinand Graf zu Manderscheid, Blankenheim, Gerolstein, Herr zu Cronenburg, Bettingen und Daun errichten lassen aus Dank, dass er und die Gräfin einem Attentat auf ihre Kutsche wie durch ein Wunder entkommen waren.
Ein Abstecher nach Neroth, dem Drahtbinde- und Mausefallendorf, ist möglicherweise interessant, wenn man sich im dortigen Museum über das Drahtbindehandwerk informieren möchte. Im 19. Jahrhundert wurden hier Mause- und Rattenfallen und Gegenstände des täglichen Bedarfs aus Draht hergestellt.
Der Aufstieg zum Nerother Kopf schließlich verlangt uns einiges ab. Es ist ein massiv steiler Anstieg, der bei der Feuchtigkeit und dem anhaltenden Regen relativ schwierig und wirklich schweißtreibend ist. Am Nerother Kopf haben früher die Steinhauer Mühlsteine aus dem Fels gehauen. Auch heute noch sieht man allerorten Rohlinge, die noch vor der Fertigstellung zerbrochen waren und aufgegeben wurden.
Unser Etappenziel heißt Daun, das wir – wieder einmal – mit Starkregen erreichen. Unsere Unterkunft möchte ich unerwähnt lassen, sie ist wirklich keine Zeile wert. Dafür gönnen wir uns einen Abend in Darscheid im Kucher’s Gourmet Restaurant. Dieser Abend macht versöhnlich mit der Eifel im Regen. Wir genießen in vollen Zügen. Jeder Gang ist ein echter Hochgenuss!!!
Dieser Besuch ist in jedem Fall den weiten Fußmarsch wert 😉
Etappe 11: Daun – Manderscheid (29 Kilometer)
Ein schöner Tag liegt vor uns: Fast ohne Regen, der Schirm wird immer mal wieder aufgespannt, aber es gibt keinen Platzregen und keine nassen Füße 😉 Wir sind am Tag elf unserer Wanderung eindeutig bescheidener unterwegs, was das Wetter anbelangt… Und nun gelangen wir endlich zu den Maaren, dem Herz der Vulkaneifel! Der Eifelsteig führt durch das Naturschutzgebiet entlang der drei berühmten Schönheiten: Gemündener Maar, Weinfelder Maar oder Totenmaar und das Schalkenmehrer Maar.
Hier grasen Ziegen und Esel als „Landschaftsgärtner“, die Apfelbäume stehen in voller Blüte, die Ginsterblüte steht kurz bevor – Idylle pur (auch wenn die acht, neun Esel an diesem Morgen einen eher struppig-nassen und witterungsbedingt missmutigen Eindruck machten).
Schalkenmehren, das Drei-Maare-Dorf, ist ein ansprechender Ort mit einer Reihe von kleinen Hotels und Restaurants direkt am See. Der „Dorfladen“ übernimmt eine Mischung aus Grundversorgung und Souvenirs für Touristen – hier kann der Wanderer ganz vorzüglichen Ziegenkäse vom Vulkanhof in Gillenheim kaufen: der macht jede Rast zur Fünf-Sterne-Rast!
Nun führt der Weg ins Liesertal und folgt schmalen, verwunschenen Wegen hoch über dem Fluss, vorbei an Schutzhütten mit schönen Ausblicken und spannenden Geschichten, wie beispielsweise die Legende, die sich um die Jakob Kobes Höhle rankt.
Manderscheid schließlich ist bezaubernd: Die Oberburg gehörte einst zu Kurtrier, die benachbarte Niederburg war Stammsitz der Grafen von Manderscheid – Mittelalter zum Anfassen. Und auch Manderscheid ist wieder ein Ort mit viel Leerstand an Hotels und Restaurants, wie wir es entlang des Eifelsteigs schon oft gesehen haben. Dennoch ist Manderscheid ein schöner, kleiner Ort mit vielen hübsch anzusehenden Gebäuden – und eben der beeindruckenden Burg.
Wir übernachten abermals in einer Jugendherberge – und sind auch dieses Mal sehr zufrieden. Und auch unser Abendessen im Restaurant „Alte Molkerei“ können wir sehr genießen.
Etappe 12: Manderscheid – Kloster Himmerod (22 Kilometer)
Vor dem Start in die Etappe erwähnenswert ist die Metzgerei Mittler in Manderscheid, in der auch eine Bäckerei untergebracht ist: Ein ordentliches Stück Fleischwurst, dazu ein Brötchen – und es kann losgehen!
Die heutige Etappe beginnt mit ganz wunderbaren Ausblicken auf die Manderscheider Ober- und Niederburg. Die Oberburg liegt auf einem schroffen Felskegel. Am Fuße der Niederburg das verwaiste Burg Café, das zum Verkauf steht.
Wir wandern immer entlang am klassischen Lieserpfad. Es bleibt nass und morastig. Nach neun Tagen mit Regen und zum Teil massivem Regen, kommt endlich die Sonne durch!
Wir folgen einer extrem schöne Strecke: schmale Pfade, zum Teil mit Stahlseilen gesichert, immer entlang der Lieser – auf der einen oder der anderen Seite.
Weiter führt der Weg gen Kloster Himmerod durch Matsch, Morast und Mudd: zum Teil gilt es mehr als knietiefe Furchen von schwerem Waldarbeiter-Gerät, in denen das Wasser steht, zu überwinden. „Prüfung von Mensch und Material“ 😉 Der Eifelsteig wird seinem Motto „Wo Fels und Wasser dich begleiten“ Schritt für Schritt gerecht.
Das Kloster im Tal der Salm erreichen wir schließlich im Sonnenschein. Zur Belohnung für den heutigen Tag genießen wir ein Klosterbier auf der Terrasse der Klostergaststätte – ein Wonnemoment! Das im Jahr 1189 gegründete Kloster Himmerod wurde im Oktober 2017 aufgelöst. Der Immobilienbesitz fiel an das Bistum Trier, die Gaststätte, die Buchhandlung und die Fischerei wurden verpachtet, die verbliebenen sechs Mönche wurden auf andere Zisterzienserklöster verlegt. Bis auf Pater Stephan, der ist im Kloster geblieben, weil er verhindern will, dass das Kloster in einen Dornröschenschlaf verfällt. Der 88-Jährige kümmert sich um das Gästehaus, organisiert Veranstaltungen und bringt Menschen zueinander. Sein Engagement, u. a. auch im Südsudan, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Eine faszinierende Persönlichkeit.
Für die Übernachtung in Himmerod können wir nur empfehlen, zu versuchen ein Zimmer im Kloster zu ergattern. Das Hotel am Platze ist trotz Adelsprädikat wenig bis gar nicht empfehlenswert.
Das Abendessen in der Klostergaststätte ist ausgezeichnet. Die Atmosphäre ist modern, die Speisen orientieren sich teilweise an alten Klosterrezepten, wie beispielsweise der Himmeroder Mönchskloß. Das Klosterbier ist köstlich und süffig, aber Obacht: Es hat 10,5 % Alkoholgehalt…
Etappe 13: Kloster Himmerod – Bruch – Zemmer (35 Kilometer)
Auch bei dieser Etappe, die eigentlich in Bruch nach 20 Kilometern enden soll, fanden wir keine Unterkunft, daher haben wir die Etappe für uns ausgedehnt bis nach Zemmer (und wurden dafür sehr belohnt).
Wir brechen am Kloster Himmerod auf, nicht ohne uns in der Kloster-Bäckerei mit Brötchen zu versorgen. Ein Schwarzstorch fliegt tief über uns hinweg. Wunderschön. Es ist der erste Schwarzstorch in der freien Wildbahn für uns, kennen wir den doch tatsächlich nur aus dem Wildpark. Ich liebe diese Das-erste-Mal-Momente!
Am Ufer des Flüsschens Salm entlang schraubt sich der Weg bald in die Höhe, vorbei an Pferdehöfen, Wasserfällen, zum Teil wieder durch tiefen Morast. Eine leerstehende, versiegelte Hotelanlage mit Hallenbad, Sauna, Solarium aus den 60er Jahren zeugt von anderen Zeiten. Damals machte man Urlaub in Deutschland, heute fliegt man wohl eher mal nach Bali, Thailand oder Mexiko. Dabei ist die Eifel so schön, besonders jetzt, da die Sonne scheint.
Oberhalb von Bruch, am „Bruchblick“, haben wir Glück und finden einen Picknick-Tisch mit Aussicht. Alm-Feeling kommt auf. Es ist herrlich. Mein liebster Kapitän behauptet ja sowieso immer, ich ginge nur wandern wegen der Rast, der Einkehr oder des guten Abendessens… Recht hat er.
Bruch selbst ist ein netter kleiner Ort mit einer Wassermühle und einem kleinen, frei zugänglichen Mühlen-„Museum“. Am Ortseingang findet sich ein ausgewiesenes Neubaugebiet direkt am Ufer der Salm, was auf den ersten Blick verwundert – nach allem, was vor zwei Jahren in der Region passiert ist. Dies sorgt auch für entsprechenden Unfrieden im Ort, wie man einigen Protest-Plakaten entnehmen kann. Bevor wir den Ort verlassen, kommen wir an der Wasserburg vorbei, einer romantischen, geschlossenen Burganlage, die ursprünglich Sitz der Herren von Bruch war. Heute ist auch diese Burg in privater Hand und beherbergt ein Hotel.
Weiter geht es am Flüsschen Gladbach entlang, durch Wälder, die sich schier endlos hinzuziehen scheinen, der Weg ist weit. 35 Kilometer merkt man schon in den Knochen und Füßen. Das Hotel Denis in Zemmer ist unser Ziel und unsere Rettung. Der überaus freundliche Chef des Hauses nimmt uns in Empfang und bereitet uns – obwohl Sonntag sein Ruhetag ist – ein tolles Abendessen zu. Wir sitzen auf der Terrasse im spätnachmittäglichen Sonnenschein und genießen.
Neben dem netten Empfang und dem guten Essen ist das Hotel Denis für eine Übernachtung absolut empfehlenswert! Und es liegt zudem direkt am Eifelsteig. Die Zimmer sind perfekt saniert und sehr schön eingerichtet – hier stimmt einfach alles.
Etappe 14: Zemmer – Kordel – Newel/Besslich (21 Kilometer)
Wir starten in der Sonne und erneut begleiten uns Nässe und Morast auf schlecht freigeschnittenen Wegen – immerhin regnet es nicht. Wir gelangen hinab ins Tal der Kyll, und wieder fehlt eine Brücke, auch diese wurde vor zwei Jahren vom Hochwasser zerstört. Eine Umleitung – in diesem Fall mit dem Bus – ist ausgewiesen.
Auch im Örtchen Kordel sieht man wieder die Folgen der Flutkatastrophe. Leerstand wechselt sich ab mit Häusern, die dem Verfall preisgegeben sind. Dörfer, die traurig machen. Man ahnt, wie hoch die Pegelstände gewesen sein mögen. Man ahnt es nur. In der Apotheke treffen wir auf einen jungen Apotheker, der fragt: „Und, wo geht es hin – wo kommt ihr her?“ Danach bekommen wir eine kleine Einführung am Lap Top über die besten Wanderwege der Umgebung, falls die denn schon wieder geöffnet seien. Auf die Frage, wie hoch das Wasser in Kordel gestanden habe, bedeutet er mit dem ausgestreckten Arm eine imaginäre Linie weit über seinem Kopf – und es ist kein kleiner Mann…
Der Wasserfall-Weg war dann leider auch immer noch wegen der Flutschäden gesperrt. Schade, mit seinen Hängebrücken muss der Weg sehr idyllisch und verwunschen sein.
Wir geraten wieder in ein dickes Gewitter und setzen den Weg auf extrem glitschigen Wegen fort, besonders vor der Burg Ramstein geht es steil zu und wie auf einer Seifenbahn – eigentlich unpassierbar.
Von der eigentlichen Eifelsteig-Route weichen wir bei Kilometer 300 etwa 2,5 – 3 Kilometer über Butzweiler ab, um in der Pension Zum Wiesengrund zu übernachten. Es ist ein sehr empfehlenswertes Haus mit schön renovierten Zimmern und sehr gutem Essen. Dass unser Abendessen von den Vorträgen eines älteren Herrn am Nachbartisch über lateinische Geschichte – im Speziellen Augustus, Cäsar, Vercingetorix und Chlodwig – in Endlosschleife begleitet wird, war zugegebenermaßen skurril.
Etappe 15: Newel/Besslich – Trier (25 Kilometer)
Heute Morgen kündigt die Wetter-App erhöhte UV-Strahlung und Sonnenbrandgefahr zwischen 1300 und 1400 Uhr an – Na denn, wir beginnen die Wanderung jedenfalls im Regen. Trier, wir kommen!
Wir starten auf dem Römerweg und mein liebster Kapitän ist beim antiken Steinbruch des Herrn Marci, wie es über dem Stollen eingraviert zu lesen ist, völlig aus dem Häuschen. Von hier aus wurden Steinblöcke für den Bau der Porta Nigra, des Leipziger Bahnhofs und sogar des Reichstagsgebäudes geliefert.
Nach des Apothekers Empfehlung vom Vortag machen wir den kurzen Abstecher zur Geyersley und haben einen fantastischen, wirklich umwerfenden Ausblick über das Kyll-Tal mit der Burg Ramstein zur Linken. Von hier oben wird aber auch augenfällig, wie verheerend die Überflutung dieses Tals gewesen sein muss.
Die ebenfalls empfohlenen Klausenhöhle und die Genovevahöhle sind das absolute Highlight dieser Etappe. Die Klausenhöhle lässt beiderseits am Eingang Widerlager erkennen, zwischen denen man sich eine stabile Tür vorstellen kann. Deutlich sichtbar in dieser Eremitage ist eine Nische als Andachtsraum und eine Art großer Balkon mit einer Öffnung nach außen, der als sicherer Schlafplatz gedient haben dürfte. Wie der Einsiedler in dieser Höhle wohl gelebt hat? Ein sehr besonderer Ort ist diese Höhle mitten im Wald in jedem Fall.
In der Genovevahöhle hingegen waren eine Anzahl kleinerer Hütten untergebracht. Die gebaute Terrasse konnte nur mit Leitern oder Stricken erreicht werden. Die Höhle ist etwa 15 Meter breit, die Decke liegt etwa acht bis zehn Meter über der Fußbodenfläche. Die Stufen zur Höhle wurden erst 1910 vom Eifelverein in den Fels gehauen. Um beide Höhlen ranken sich die verschiedensten Legenden.
Nach dem Örtchen Biewer geht es einen pittoresken Weg über die Buntsandsteinfelsen oberhalb der Mosel entlang, bis wir Trier über die Kaiser-Wilhem-Brücke erreichen. Das Hotel Porta Nigra ist aus Erfahrung gut und nur zu empfehlen.
Am Abend spazieren wir zur Feier des Abschlusses unserer Wanderung am Eifelsteig etwa zwei Kilometer hinauf zum Restaurant Villa Hügel. Es ist wahrlich eine tolle Location! Man sitzt vor einer gigantischen Panorama-Fensterfront hoch über der Stadt. Wir genießen den Augenblick, den Abend, die Aussicht.
Auf dem Rückweg zum Hotel statten wir noch der Weinbar Trier kurz vor der Porta Nigra einen Besuch ab. Diese Vinothek ist unbedingt zu empfehlen. Die Weinliste ist umfangreich, und das Personal kompetent. Die Weinbar ist für einen Dienstagabend äußerst gut besucht und die Stimmung ausgelassen. Eine absolute Wohlfühl-Vinothek, die den krönenden Abschluss unserer Wanderung bildet.
Das waren die 15 Etappen am Eifelsteig. Wir wandern noch weitere sieben Tage einen Teil des Saar-Hunsrück-Steiges, aber das ist eine ganz andere Geschichte…
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