Landgang in Barcelona
27. Januar 2018 | Landgänge
Ich werde manchmal gefragt, ob ein Kapitän denn hin und wieder auch Zeit für einen Landgang hat. Ja. Hat er. In Absprache mit seinem Stellvertreter, dem Staff Captain, kann er sich auch mal eine kurze Auszeit gönnen. Weit vom Schiff entfernt er sich dabei jedoch nie. Sicher ist sicher. Aber ein Restaurantbesuch am Mittag – gern auf Empfehlung der örtlichen Lotsen – oder eine kleine Rundtour durch die jeweilige Hafenstadt ist eine willkommene Unterbrechung des Bordlebens. Barcelona ist eine seiner absoluten Lieblings-Metropolen. Hier der Landgangstipp vom Kapitän: „7 Stunden Barcelona“
„Vom Hafen aus fährst du mit dem Taxi zur Markthalle „Mercat de la Boqueria“. Dort solltest du idealerweise bis spätestens 09.00 Uhr ankommen, dann ist es herrlich „leer“. Schlendere über den Markt, bestaune die Fisch- und Meeresfrüchteauslagen, exotische Früchte, Stände mit ausschließlich Pilzen und essbaren Blüten und so weiter. Plane hier 30 Minuten ein. Für einen schnellen Café solo im Stehen ist immer Zeit!
Zu Fuß gehst du weiter zur „Granja M. Viader“. Granjas sind Milchbars in Spanien, also Cafés im heutigen Sinne. Die „M. Viader“ ist von 1870 und einfach bezaubernd. Hier nimmst Du ein süßes Frühstück (z.B. Churros con Chocolate, Erdmandelmilch oder Ensaimadas unbedingt probieren!) Es gibt natürlich auch herzhafte Varianten. Auch wenn die Granja dazu einlädt, mehr als 60 Minuten solltest Du nicht bleiben.
Zu Fuß gehst du über die Ramblas zurück zur Metrostation „Liceu“, von wo aus du zur Kirche „Sagrada Familia“ weiterfährst (L3 bis „Diagonal“ – dort umsteigen – L5 bis „Sagrada Familia“ – die 10er Karte T-10 für circa 10 Euro).
Das Ticket für die Sagrada solltest du mit Wunsch-Zeit unbedingt VORHER online kaufen! (z. B. für 11.00 oder 11.30 Uhr), ansonsten muss man, wenn man Pech hat, stundenlang warten. Besuche auch einen der beiden Türme. Auf die Führung habe ich stets verzichtet. Mir reichte es, alles in Ruhe auf mich wirken zu lassen. Die weltbekannte Basilika von Antoni Gaudí (Bauzeit 1882 bis heute) ist aus meiner Sicht ein „Muss“ für Barcelona. Plane in etwa 1,5 Stunden ein.
Online Tickets für die Sagrada Familia und alle Ticket-Variationen – gerade auch im Zusammenhang mit Kindern – findest du hier:
Von der Sagrada Familia fährst Du mit der Metro wieder zurück zur Station „Diagonal“ (L5), und gehst dann den Pracht Boulevard „Passeig de Gràcia“ vorbei an „Casa Milà“ und „Casa Batlló“ (beides ebenfalls vom Architekten Antoni Gaudí) zurück zum „Plaça de Catalunya“. Hier kannst du im Café Zurich eine kleine Stärkung nehmen und den vorbeiziehenden, zum Teil originell gekleideten Touristen gedankenversunken hinterher schauen. Oder Du trinkst Erdmandelmilch (Orxata) bei „Planelles Donat“, einer Traditionskonditorei seit 1850, beziehungsweise genießt dort ein Eis und kaufst die Nougat-Spezialität Turrón.
Gegen 15.00 Uhr brichst du auf und lässt dich durch die verwinkelten Gassen gen Süden in Richtung Hafen treiben. Vielleicht vorbei an der „Catedral de Barcelona“. Ich schaue mir Kirchen eher von außen an, mag die Gläubigen nicht stören, und genieße das bunte Treiben auf dem Vorplatz.
Unbedingt solltest du noch das gotische Viertel („Barrio gotico“) aufsuchen und ein paar Tapas probieren. Ganz besonders empfehlenswert ist die Spezialität des Hauses „pulpo a feira“ (ein phantastisches Oktopus Gericht) – in der „Bar Celta Pulperia“. Ein Rezept hierfür findest du hier.
Von dort geht es voller frischer Eindrücke und kulinarischer Genüsse zurück an Bord. Barcelona ist eine tolle Metropole und hat so viel mehr zu bieten als die Ramblas!“
Noch ein genereller Barcelona-Tipp
Liebst du Museen und möchtest du dir einen super-schnellen Überblick über die insgesamt 70 Museen in Barcelona verschaffen? Dann sei dir die Website „Barcelona Museum“ empfohlen. Céline Mülich, die in Barcelona lebt und arbeitet, hat allerhand Wissenswertes und praktische Tipps zusammengetragen. Hier kannst du dich schnell orientieren und vieles auch online im Voraus buchen. Vor allem aber findest du auch Anregungen für unbekanntere, kleinere Museen abseits der großen Touristenströme.
Mein Kapitän und ich lieben ja die Fundació Tàpies und die MACBA – aber darüber schreibe ich ganz sicher noch einmal einen eigenen Beitrag.
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Danke für die virtuelle Stadtführung.
Eine Idee wie man Parque Güell einbauen könnte?
Danke
Hallo,
schön, dass Du die Tour interessant findest! Um den Park Güell noch mit einzubauen, würde ich auf das Café Zurich verzichten und direkt von der Sagrada Familia mit der Metro oder dem Bus dorthin fahren. Rechnet man etwa zwei Stunden für den Park, schafft man es noch, mit der Metro ins Barrio Gotico, um dort entspannt ein paar Tapas zu essen und rechtzeitig zurück an Bord zu sein.
Viel Spaß!